Stoppt die Eskalation der imperialistischen Aggression gegen Venezuela

24.10.2025, Lesezeit 20 Min.
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Foto: Rawpixel.com/shutterstock.com

Die trotzkistische Fraktion – Vierte Internationale (FT-CI) lehnt jegliche militärische, politische oder wirtschaftliche Intervention des US-Imperialismus in Venezuela wie auch in jedem anderen Land Lateinamerikas und der Karibik entschieden ab.

Die USA haben eine seit Jahrzehnten beispiellose Menge an Truppen in der südlichen Karibik mobilisiert, die sich direkt gegen Venezuela richten. Die jüngsten Bombardierungen kleiner Zivilboote vor der Küste des Landes – die Akte des Staatsterrorismus und elementare Menschenrechtsverletzungen darstellen –, die öffentliche Ankündigung, „verdeckte” Operationen der CIA zu genehmigen, die offenen Drohungen Trumps mit Angriffen auf das Festland, einschließlich der geltenden Wirtschaftssanktionen, bilden eine unerträgliche Politik der Unterdrückung, Provokation und imperialistischen Überheblichkeit.

Donald Trump versucht, seine aggressive und reaktionäre Linie gegen Lateinamerika durchzusetzen. Unter dem heuchlerischen Deckmantel der „Sicherheit der Hemisphäre” und des „Kampfes gegen den Drogenhandel” verstärkt der US-Imperialismus seine Intervention in der Region und greift wieder auf Kanonenbootdiplomatie, Erpressung und Militarisierung zurück. Trumps Außenpolitik aktualisiert die historische Monroe-Doktrin, die Lateinamerika als Hinterhof des US-Imperialismus versteht. Die sogenannte „Operation Antidrogas” ist nichts anderes als eine plumpe und zynische Ausrede, um eine militaristische Intervention und eine beispiellose Einmischung zu rechtfertigen.

Von der Unterstützung des ultrarechten Jair Bolsonaro und der offenen Einmischung in Brasilien durch die Verhängung von Zöllen, falls der alte Verbündete der USA verurteilt würde, über Zollandrohungen und wirtschaftliche Erpressungen gegen Mexiko, die skandalöse Einmischung in Argentinien sowie die Unterwerfung durch den IWF und das Finanzministerium, um seinen Freund Milei vor den Zwischenwahlen zu retten, bis hin zu den jüngsten Drohungen mit dem gleichen falschen „Anti-Drogen”-Argument gegen Kolumbien und seine Regierung, bis hin zur militärischen Eskalation und den kriminellen Sanktionen gegen Venezuela – die Regierung Trump und ihr Kriegsministerium versuchen, ihre Herrschaft über die Völker des Kontinents zu bekräftigen und zu verstärken.

Schon in seiner ersten Amtszeit koordinierte Trump die Selbsternennung und Anerkennung von Juan Guaidó als „legitimen Präsidenten” – mit der begeisterten Unterstützung der regionalen Rechten und der anderen Imperialismen, die diese Scheinregierung anerkannten. Seine Regierung verhängte verheerende Sanktionen, die die wirtschaftliche und soziale Krise des Landes verschärften. Nun, in seiner zweiten Amtszeit, stationiert seine Regierung Kriegsschiffe vor der Küste des Landes, unter dem Vorwand, „den Drogenhandel zu bekämpfen”.

Deshalb lehnen wir von der FT-CI und über unser internationales Netzwerk La Izquierda Diario den Militäreinsatz der USA in der südlichen Karibik und die direkten Drohungen von Trump und seinem Kriegsministerium gegen Venezuela ab. Die lügnerische Rhetorik des „Kampfes gegen die Drogen“, die von den imperialistischen Regierungen immer wieder wiederholt wird, soll die wahren Ziele verschleiern: die geopolitische und wirtschaftliche Kontrolle des Imperialismus über die Region zu festigen, seine Vorherrschaft und die Interessen der großen Öl-, Finanz- und Militärkonzerne der Vereinigten Staaten zu sichern. Zu dieser aggressiven Politik hat sich auch das imperialistische Frankreich gesellt und seine militärische Präsenz in der Region verstärkt, insbesondere durch die Entsendung von Kriegsschiffen in die Antillen, vor allem in eine seiner beiden Kolonien in der Region, Guadeloupe.

Unsere Position ist die der absoluten politischen Unabhängigkeit gegenüber der Regierung von Nicolás Maduro. Es handelt sich um eine brutal sparende und repressive kapitalistische Regierung, die trotz ihrer nationalistischen Reden und ihrer „antiimperialistischen“ Demagogie den abhängigen Kapitalismus Venezuelas zugunsten einer neuen herrschenden Kaste verwaltet hat, die mit Teilen der nationalen und ausländischen Bourgeoisie verbündet ist. Unsere Kritik am US-Imperialismus bedeutet keineswegs eine politische Unterstützung der Regierung Maduro, die sich als Feind der Arbeiter:innen und Bevölkerung erwiesen hat und für Elend, Unterdrückung und die Auslieferung der nationalen Ressourcen verantwortlich ist, für die soziale und wirtschaftliche Krise, die durch die Auswirkungen der imperialistischen Sanktionen der USA und der europäischen Mächte, die von Teilen der venezolanischen Rechten, von Leopoldo López bis María Corina Machado, verteidigt werden, noch verschärft wurde.

Der wahre Charakter der imperialistischen Aggression

Der jüngste Einsatz von Kriegsschiffen und F-35-Kampfflugzeugen in der Karibik zusammen mit verbündeten Streitkräften Frankreichs und anderer Regierungen ist ein offener Akt imperialistischer Einschüchterung. Washington will seine strategische Kontrolle über den Kontinent verstärken und Venezuela wieder unter seine direkte Kontrolle bringen. Trump, der während seiner Amtszeit offen seinen Rassismus gegenüber Lateinamerika zum Ausdruck gebracht hat, versucht, seine interne Krise nach außen zu projizieren, indem er das Schreckgespenst Venezuela als externen Feind benutzt.

Es handelt sich nicht um eine „Kampagne gegen das organisierte Verbrechen”: Es ist eine politische und militärische Operation im Dienste der Interessen des Finanzkapitals und der Politik des Imperialismus, vor dem Hintergrund einer Wirtschaftskrise, einer Rezession und der Konkurrenz mit Mächten wie China und Russland, die sich ebenfalls die natürlichen Ressourcen Venezuelas aneignen wollen.

Trumps „Anti-Drogen-Offensive” ist eine heuchlerische Farce. Die USA sind durch ihre Banken der wichtigste Geldwäscher des globalen Drogenhandels. Ihr Ziel in der Karibik ist rein politischer Natur: die imperiale Herrschaft über Lateinamerika zu festigen, Venezuela einzukreisen, und den Völkern, die gegen ihre Politik kämpfen, eine Botschaft der Disziplinierung zu senden.

Trump ist nicht nur für die Verhängung von Sanktionen verantwortlich, sondern auch für die brutalste Verachtung und kriminelle Behandlung venezolanischer und lateinamerikanischer Migrant:innen. Er ist ein Feind des venezolanischen Volkes! Er ist ein verachtenswerter Feind der Völker unseres Amerikas!

Die Komplizenschaft der proimperialistischen Rechten und die reaktionäre Rolle von María Corina Machado

Die imperialistische Aggression wird offen von der venezolanischen und lateinamerikanischen Rechten unterstützt. Persönlichkeiten wie María Corina Machado, Vertreterin der reaktionärsten und Washington unterwürfigsten Oligarchie, sind so weit gegangen, öffentlich eine militärische Invasion der Vereinigten Staaten zu fordern, um das Land zu „befreien”. Die Kosten einer militärischen Invasion wären für die arbeitende Bevölkerung katastrophal, nur um eine parasitäre Kaste an die Macht zu bringen, die noch mehr vor der Wall Street und dem Pentagon kniet und die nationale Unterordnung brutal beschleunigen sowie die arbeiter:innen- und massenfeindliche Politik der Regierung Maduro und der Streitkräfte aufrechterhalten oder noch verschärfen würde.

Der Versuch, Persönlichkeiten dieser extremen Rechten mit internationalen Auszeichnungen wie dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, hat ein klares politisches Ziel: die Legitimierung einer Politik der extremen Rechten, die Trump unterwürfig ist, auch wenn der Narzissmus des imperialistischen Präsidenten darunter leidet, dass er diesen Preis nicht selbst gewonnen hat. Machados Unterwürfigkeit geht so weit, dass sie nicht nur offen den völkermörderischen Staat Israel unterstützt, die Bombardierungen auf Gaza begrüßt und eine bewaffnete Intervention gegen ihr eigenes Land fordert, sondern dass sie den Preis in erster Linie Donald Trump gewidmet hat.

María Corina, Vertreterin der bürgerlichen Familien, die sich unter dem Schutz des Staates und durch die Ausbeutung der Arbeiter:innen immer bereichert haben, verkörpert die unterwürfigste und arbeiter:innenfeindlichste Politik der venezolanischen Bourgeoisie: Ihre „demokratische Opposition” will das Land nicht vom Autoritarismus befreien, sondern ein Regime errichten, das vollständig dem ausländischen Kapital und den multinationalen Ölkonzernen unterworfen ist. Ihre „moralische” und antikommunistische Rhetorik gegen ein Regime, das weder revolutionär noch kommunistisch ist, dient dazu, die vollständige Unterordnung ihres Programms unter den US-Imperialismus zu verschleiern.

Wir von der FT-CI stellen klar, dass die proimperialistische Rechte keine progressive Alternative zum diktatorischen Regime von Maduro darstellt, sondern eine Bedrohung für die Rechte der Arbeiter:innen und Armen sowie für die Souveränität Venezuelas ist. 

Maduros falscher Antiimperialismus und die interne Repression

Während Trump seine imperialistische Arroganz zur Schau stellt, antwortet die Regierung Maduro mit einer „antiimperialistischen“ Rhetorik. In der Praxis besteht ihre Politik darin, mit dem Imperialismus und dem ausländischen Kapital zu verhandeln, während sie die Arbeiter:innen und die arme Bevölkerung brutal unterdrückt. Das sogenannte „Dekret über den externen Ausnahmezustand” zielt nicht auf die nationale Verteidigung gegen den Imperialismus ab, sondern auf die Verstärkung der internen Kontrolle, die Niederhaltung von Arbeitskämpfen und die Kriminalisierung sozialer Proteste. Und wie öffentlich bekannt wurde, versuchte Maduro, den USA mehr nationale Ressourcen anzubieten, um seinen Verbleib an der Macht zu sichern.

Maduro nutzt die externe Bedrohung, um ein bonapartistisches Regime zu festigen, das die Macht in den Händen einer privilegierten zivil-militärischen Bürokratie konzentriert. Unter dem Vorwand der „nationalen Einheit” angesichts der Aggression versucht er, jede Kritik von links zum Schweigen zu bringen und die Fortsetzung eines Modells der Ausbeutung und Korruption zu gewährleisten. Während die Bevölkerung unter Hunger, Hyperinflation und Arbeitslosigkeit leidet, schließt die Regierung Vereinbarungen mit nationalen und ausländischen Unternehmern. Sie vergibt riesige Gebiete im Orinoco-Bogen als Bergbaukonzessionen und öffnet Sonderwirtschaftszonen für ausländisches Kapital, einschließlich US-amerikanischem, aber insbesondere chinesischem und russischem Kapital, das ebenfalls eine wirtschaftliche Ausbeutungsfunktion ähnlich wie die imperialistischen Länder erfüllt und unsere natürlichen Ressourcen plündert, beispielsweise im Öl- und Bergbausektor. Diese bürokratische Kaste hat die Errungenschaften der Arbeiter:innenklasse zunichte gemacht, Sparprogramme durchgesetzt, die die Löhne pulverisiert haben, und die Interessen der besitzenden Klassen, einschließlich ihrer eigenen materiellen und politischen Interessen als Kaste, über die Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerung gestellt.

Maduro spricht von der „perfekten Verschmelzung von Volk, Militär und Polizei, um die Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit des Vaterlandes zu garantieren”. Aber genau diese Formulierung, verwendete die Regierung auch, um die Art der Einheit zu definieren, die ihre Regierung gegen die Proteste nach dem 28. Juni 2024 stützte, als mehr als 2.000 junge Menschen, die überwiegende Mehrheit aus den Armenvierteln, festgenommen wurden, von denen noch immer mehr als 300 in Haft sind. Diese „Verschmelzung“ kam vor zwei Monaten auf reaktionäre Weise zum Ausdruck, als sie gegen die friedliche Mahnwache des Komitees „Mütter in Verteidigung der Wahrheit“ vorging, das von linken Militanten und Menschenrechtsaktivist:innen begleitet wurde, die demonstrierten, damit der Oberste Gerichtshof sich mit der Klage über die gegen die inhaftierten Jugendlichen begangenen Rechtsverstöße befasste.

Deshalb ist der Antiimperialismus der Regierung Maduro falsch und demagogisch. Man kann dem Imperialismus nicht begegnen, indem man die Interessen der nationalen Bourgeoisie verteidigt oder die Arbeiter:innen unterdrückt. Man kann dem Imperialismus nicht begegnen, indem man das eigene Volk unterdrückt und seine Rechte mit Füßen tritt. Um der imperialistischen Aggression entgegenzutreten, stützt sich die nationale Regierung nicht auf die Massen und ihre Mobilisierung, sondern auf die Streitkräfte und den Unterdrückungsapparat, mit denen sie vielmehr versucht, die Bevölkerung zu kontrollieren und zu unterwerfen. Nur eine Politik der Arbeiter:innen und der armen Bevölkerung, unabhängig von allen kapitalistischen Sektoren, kann eine echte Verteidigung der nationalen Souveränität garantieren.

Die Länder der Region angesichts der imperialistischen Aggression gegen Venezuela

Die rechten Regierungen des Kontinents unterstützen die aggressive Politik des US-Imperialismus gegen Venezuela. An vorderster Front steht die Regierung Milei in Argentinien, die sich vollständig den USA unterordnet und auf abscheulichste Weise die kriminelle imperialistische Politik gegen das palästinensische Volk unterstützt. Eine Politik, die von den Abgeordneten der FIT-U (Front der Linken und Arbeiter:innen – Einheit) abgelehnt wird, die einen Antrag in der Abgeordnetenkammer einbrachten, um „den Militäreinsatz der USA im Süden der Karibik unter dem Vorwand der ‚Bekämpfung des Drogenhandels‘ abzulehnen“ und dessen Rückzug zu fordern.

Das Gleiche tut die rechtsgerichtete Regierung von Daniel Noboa in Ecuador, die bereit ist, alle Wünsche seiner Majestät Donald Trump und des IWF zu erfüllen. Mit ihren Maßnahmen zugunsten des Großkapitals und der transnationalen Rohstoffkonzerne, die mit Hilfe von Repression aufrechterhalten werden, führt sie einen brutalen Angriff auf die Arbeiter:innen und arme Bevölkerung Ecuadors. Der Präsident Paraguays, Santiago Peña, sowie die Regierungen von Guyana und Trinidad und Tobago beschreiten denselben Weg, wobei letzterer Fall besonders beschämend ist, da Menschen aus Trinidad zu den Opfern von Trumps Terrorismus in der Karibik gehören. Der neu gewählte und künftige Präsident Boliviens, Rodrigo Paz, scheint sich dieser Reihe anzuschließen, wie er in seinem Gespräch mit María Corina Machado zu verstehen gegeben hat.

Bestimmte Regierungen, die sich als progressiv bezeichnen, verfolgen jedoch eine ambivalente Politik gegenüber der imperialistischen Aggression. Die Passivität untergeordneter Regierungen, die versuchen, mit den Plänen Washingtons zu koexistieren, anstatt eine klare antiimperialistische Haltung zu stärken, trägt dazu bei, Trump in seiner Offensive gegen Lateinamerika zu stärken.

Der brasilianische Präsident Lula behauptet zwar, dass „kein Präsident sagen sollte, wie es in Venezuela weitergehen wird”, prahlt aber mit seiner „guten Chemie” mit Trump, befindet sich in einem Annäherungsprozess mit der US-Regierung und verhandelt über die Lieferung von seltenen Erden und strategischen Mineralien aus Brasilien, was im Widerspruch zu seiner angeblichen Rolle als „Verteidiger” der lateinamerikanischen Autonomie steht. Er hat aber auch bekräftigt, dass Brasilien keine „internationalen Kontroversen“ habe und „auf der Seite bleiben werde, auf der es immer gestanden hat, nämlich auf der Seite des Friedens“.

Die mexikanische Präsidentin Sheinbaum spricht davon, dass „alles durch Dialog gelöst werden kann“. Sie gibt vor, eine fortschrittliche Antwort anzuführen, während sie die guten Beziehungen zur US-Regierung feiert, die sich in der Umsetzung der von Washington geforderten verstärkten Militarisierung innerhalb der Landesgrenzen unter dem Vorwand der „Bekämpfung des Drogenhandels” in Mexiko und Mittelamerika äußert, mit der Trump die Aggression gegen Venezuela rechtfertigt. Ihre scheinbare Entschlossenheit stellt Trumps interventionistische Pläne in der Region nicht in Frage und vermeidet jegliche Infragestellung seiner Macht und der Drohungen gegen Venezuela und die Region.

Die Regierung von Gustavo Petro, die eine klarere Position bei der Verurteilung der militaristischen Drohungen der USA in der südlichen Karibik eingenommen und angeprangerte, dass Kolumbianer:innen Opfer der Bombardierungen geworden sind, wurde schnell selbst Opfer von Drohungen und stand ebenfalls im Fokus der Aggressionen von Donald Trump.

Die Bekämpfung der imperialistischen Aggression ist nicht nur eine militärische, sondern auch eine wirtschaftliche Frage und eine Frage des Kampfes der Massen.

Imperialismus ist keine rein militärische Angelegenheit, keine Frage der Streitkräfte, sondern beinhaltet eine systematischere Herrschaft, in der die Wirtschaft eine Schlüsselrolle spielt. Es handelt sich um ein System der Ausplünderung der natürlichen Ressourcen des Landes und des systematischen Transfers von Reichtümern aus den untergeordneten Nationen zu den imperialistischen Zentren.

Es liegt im Interesse der Arbeiter:innenklasse, sich der externen Aggression einer so reaktionären Regierung wie der von Trump zu widersetzen, deren einziges Ziel es ist, die Unterordnung der Regierung in Caracas unter die Bedürfnisse des US-Imperialismus sicherzustellen.

Von der Trotzkistischen Fraktion – Vierte Internationale aus gehen wir davon aus, dass der einzige wirksame Weg, der imperialistischen Aggression entgegenzutreten, nicht in Repression oder abstrakten Aufrufen zur „nationalen Einheit” besteht, sondern in der unabhängigen Mobilisierung der Arbeiter:innenklasse, der armen Bevölkerung und der Jugend. Die Regierung Maduro ist zwar eindeutig Opfer der Drohungen und Aggressionen Trumps, aber sie ist auch verantwortlich für die extreme Schwäche der venezolanischen Arbeiter:innenklasse und für die Dezimierung der Mobilisierungsfähigkeit der Bevölkerung.

Es wird keine Möglichkeit für eine entschlossene und mit aller Kraft durchgeführte Intervention der arbeitenden Massen in einer möglichen größeren Konfrontation mit dem US-Imperialismus geben, solange ihre Kräfte durch die Androhung von Repressionen eingeschränkt sind.

Wir schlagen ein Programm mit antimperialistischen Maßnahmen gegen das herrschende repressive System vor, um der imperialistischen Aggression und der Krise entgegenzutreten:

Sofortiger Abbruch aller Beziehungen und Verhandlungen mit dem Imperialismus. Sofortige Verstaatlichung ohne Entschädigung und unter Kontrolle der Arbeiter:innen aller Besitztümer des US-Imperialismus und seiner Verbündeten in Venezuela, beginnend mit den Banken, Öl- und Bergbauunternehmen sowie Telekommunikationsunternehmen. Die nationalen Ressourcen sollen zur Finanzierung eines nationalen Notfallplans der Arbeiter:innen und Bevölkerung dienen und nicht dem imperialistischen Profit.

Vollständige Verstaatlichung der gesamten Ölindustrie und der natürlichen Ressourcen als Teil einer Wirtschaftsplanung zum Wohle der arbeitenden Bevölkerung, Schluss mit Joint Ventures in Allianz mit transnationalen Konzernen, alles unter der Kontrolle der Arbeiter:innen und nicht in den Händen der korrupten Bürokratie. Sofortige Aufhebung aller Wirtschaftssanktionen. Nein zur Hypothek auf die Zukunft des Landes, um internationale Wucherer zu bezahlen, keine Zahlung der Auslandsschulden und Umleitung dieser Ressourcen in Gesundheit, Ernährung und Wohnen.

Nein zum Dekret über den Ausnahmezustand. Volle demokratische Freiheiten, Organisations- und Gewerkschaftsfreiheiten für die Arbeiter:innen, Armen und Jugendlichen. Beendigung der Unterdrückung sozialer Proteste. Der entschlossene Kampf gegen den Imperialismus erfordert den Einsatz der gesamten Kreativität und Kampfkraft der Arbeiter:innen für ihre Interessen. Das bedeutet, dass man gegen die imperialistischen Ölkonzerne kämpfen kann, aber gerade die Regierung Maduro garantiert den transnationalen US-Unternehmen wie Chevron oder Sunergon Oil Operating und allen anderen Unternehmen aus aller Welt eine unterdrückte Arbeiter:innenklasse im Ölsektor. Sofortige Freilassung der Dutzenden inhaftierten Ölarbeiter:innen und aller anderen inhaftierten Arbeiter:innen! Freiheit für die wegen Protesten und aus politischen Gründen Inhaftierten!

Zusammen mit anderen linken Kräften in Venezuela wurden gemeinsame Aktionen gegen die Aggression der USA und für den Rückzug aller militärischen Einheiten aus der Karibik und ganz Lateinamerika organisiert, einschließlich gemeinsamer politischer Erklärungen, die eindeutig antiimperialistisch sind. In diesem Sinne ist es dringend notwendig, diese Initiative zu verstärken, indem ein Pol gegen die imperialistische Aggression und unabhängig von der Regierung Maduro geschaffen wird.

Der einzige progressive Ausweg aus der wirtschaftlichen und sozialen Krise und der imperialistischen Bedrohung ist der Bruch mit dem Kapitalismus und dem Imperialismus und die Errichtung einer Regierung der Arbeiter:innen und der armen Bevölkerung, die die Bourgeoisie enteignet, das Bankwesen und die Industrie verstaatlicht und einen sozialistischen Wirtschaftsplan im Dienste der großen Mehrheit vorantreibt.

Angesichts der imperialistischen Erpressung und der falschen bürgerlichen Alternativen kann nur eine revolutionäre Politik der Arbeiterklasse einen progressiven Ausweg aus der venezolanischen Krise eröffnen. Die politische Unabhängigkeit der Arbeiter, ihre Selbstorganisation und ihr sozialistisches Programm sind die einzigen Grundlagen für eine echte nationale und soziale Befreiung.

Ein internationalistischer Aufruf an die Arbeiter:innen und die Jugend der Welt

Der Kampf gegen die imperialistische Aggression in Venezuela ist nicht nur eine nationale Angelegenheit. Er ist Teil des internationalen Kampfes gegen die Vorherrschaft des US-Imperialismus, seine Kriege und seine globale Ausbeutung. Der Rückgang der Hegemonie der Vereinigten Staaten geht mit einer aggressiven Politik einher. In diesem Sinne würde ein Sturz Maduros durch eine militärische Intervention, sogar durch ein Attentat, einen gefährlichen Präzedenzfall auf dem gesamten Kontinent schaffen und die offen putschistischen Flügel der lateinamerikanischen Bourgeoisie ermutigen. Daher betrifft diese Situation nicht nur die Venezuela, sondern alle Menschen in der Region und auf der ganzen Welt, denn wir könnten vor den Toren von Putschversuchen stehen, die direkt von der US-Armee unterstützt werden.

Deshalb rufen wir die Arbeiter:innen, die Jugend und die sozialen Bewegungen in ganz Lateinamerika, den USA und der ganzen Welt dazu auf, sich gegen diese imperialistische Offensive zu mobilisieren. Insbesondere rufen wir die Hunderttausenden, die sich in den USA gegen Rassismus, Militarismus und Unterdrückung mobilisieren, dazu auf, sich ihrem eigenen Imperialismus, dem Hauptfeind der Arbeiter:innen und Völker der Welt, entgegenzustellen. Die US-amerikanischen Arbeiter:innen haben nichts zu gewinnen mit den militärischen Abenteuern Trumps, die nur darauf abzielen, die Interessen der Banken und Konzerne zu verteidigen. Der Sieg der imperialistischen Überheblichkeit Trumps gegenüber anderen Nationen und Völkern würde auch seine Position gegenüber denen stärken, die in den USA seine ultrareaktionäre Politik in Frage stellen. So prangern unsere Genoss:innen von Left Voice an.

Von der FT-CI und dem internationalen Netzwerk La Izquierda Diario aus kämpfen wir für den Aufbau revolutionärer Organisationen, die eine Regierung der Arbeiter:innen und der armen Bevölkerung vorantreiben, die auf Selbstorganisationsgremien basiert, die Kapitalist:innen enteignet und die Wirtschaft demokratisch nach den Bedürfnissen der großen Mehrheit plant. Nur so wird es möglich sein, sowohl die imperialistische Aggression als auch das kapitalistische Regime von Maduro zu besiegen und den Weg für ein wirklich sozialistisches Venezuela zu ebnen, das Teil einer Sozialistischen Föderation Lateinamerikas und der Karibik ist und gemeinsam mit den Völkern des Kontinents kämpft.

Trumps Truppen raus aus der Karibik und Lateinamerika!

Nieder mit der imperialistischen Aggression gegen Venezuela!

Nieder mit allen imperialistischen Sanktionen!

Rückzug der französischen Truppen und Schiffe aus der Karibik!

Schluss mit der Beschlagnahmung und Einziehung venezolanischer Unternehmen und Ressourcen im Ausland durch den US-amerikanischen und europäischen Imperialismus!

Für die internationale Einheit der Arbeiter:innen und unterdrückten Völker gegen Imperialismus und Kapitalismus!

Trotzkistische Fraktion – Vierte Internationale (FT-CI)

Venezuela: Liga der Arbeiter für den Sozialismus (LTS)

USA: Left Voice

Brasilien: Movimento Revolucionário de Trabalhadores (MRT)

Argentinien: Partido de los Trabajadores Socialistas (PTS)

Frankreich: Révolution Permanente

Chile: Partido de Trabajadores Revolucionarios (PTR)

Mexiko: Movimiento de los Trabajadores Socialistas (MTS)

Spanien: Corriente Revolucionaria de los Trabajadores  (CRT)

Deutschland: Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO)

Italien: Frazione Internazionalista Rivoluzionaria (FIR)

Bolivien: Liga Obrera Revolucionaria (LOR-CI)

Uruguay: Corriente de Trabajadores Socialistas (CTS)

Peru: Corriente Socialista de las y los Trabajadores (CST)

Costa Rica: Organización Socialista Revolucionaria (OSR)

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