Massive Angriffe von extrem rechten Siedler:innen auf Al-Aqsa-Moschee in Ostjerusalem

Am Jahrestag der Besatzung Ostjerusalems marschierten tausende Siedler:innen unter Führung rechtsextremer Politiker:innen mit Begleitung der israelischen Polizei durch die Stadt und stürmten die arabischen Viertel im besetzten Ostjerusalem und die Al-Aqsa Moschee mit Gewalt.
Hunderte israelische Siedler:innen brachen am Montag, den 26.Mai.2025, in die Höfe der im Islam drittheiligsten Moschee, Al-Aqsa, in Jerusalem ein. Parallel stürmten tausende von ihnen die Altstadt, um am Jahrestag der Besatzung Ostjerusalems den sogenannten „Fahnenmarsch“ durchzuführen. Dabei griffen sie Palästinenser:innen und ihren Besitz an, während sie rassistische und genozidale Slogans wie „Tod den Arabern“,„Möge euer Dorf brennen“ und „Machen wir Gaza dem Erdbogen gleich“ skandierten.
An dem Tag wurden über 2092 Einbruchsfälle in der Al-Aqsa Moschee dokumentiert. Unter anderem befand sich der rechtsextreme israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, der Minister für Negev und Galiläa, Isaac Wasserlauf, sowie Knessetmitglieder der rechten zionistischen Parteien Likud, Jüdische Kraft und Religiöser Zionismus vor Ort.
„Wir sind hier, um für die Sicherheit der Entführten und für den Sieg im Krieg zu beten“, sagte Ben Gvir während der Stürmung. Der rechtsextreme Minister hat außerdem seinen Glückwunsch und Gebet für David Zini, den neuen Leiter des Schin Bet, geäußert. Er äußerte seine Hoffnung, dass es Zini gelingt, „die Feinde Israels zu verfolgen und zu vernichten, wie er dies in der Vergangenheit getan hat“. Dabei bezieht er sich auf Zinis Teilnahme an mehreren Kriegen des zionistischen Staates, wie der Libanon Krieg in 2006, sowie die Offensiven in Gaza in den Jahren 2009, 2014 und der andauernde Genozid gegen die Palästinenser:innen seit 20 Monaten in Gaza.
Die Besatzungstruppen haben eine Reihe von Wächtern der Al-Aqsa-Moschee geschlagen und aus den Innenhöfen der Moschee entfernt , zusätzlich zum Einsatz von
hunderten Kräften zur Sicherung von Einbrüchen durch Siedler:innen. Begleitet von der schwer bewaffneten israelischen Polizei griffen die Siedler:innen in der Altstadt mehrere Palestinenser:innen mit Stöcken und Pfefferspray an.
Währenddessen hielt der israelische Ministerpräsident und Kriegsverbrecher Benjamin Netanjahu eine außerordentliche Sitzung in Silwan im besetzten Jerusalem ab, um den Jahrestag der Besatzung des Ostteils der Stadt im Jahr 1967 nach dem Hebräischen Kalender zu feiern. Er sagte, seine Regierung werde Jerusalem „unter der Souveränität Israels vereint“ halten. Er fügte hinzu, dass seine Regierung „in den letzten Jahren daran hart gearbeitet hat, die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels und die Verlegung von Botschaften dorthin zu fördern, und darüber hinaus Milliarden von Schekel in Projekte zur Judaisierung der Stadt investiert hat“.
Parallel zu dem genozidalen Krieg in Gaza, dem Einsetzen von Hunger als Kriegswaffe und der Repressionen und steigenden Gewalt der Besatzung gegen die palästinensische Bevölkerung in der Westbank, verfolgt der zionistische Staat und seine Behörden einen allmählichen Prozess, der darauf abzielt, ihre Macht innerhalb Ostjerusalem zu steigern, um die vollständige Souveränität über die gesamte Stadt zu erlangen. Besonders in einer Zeit, in der Ben Gvir als Minister der nationalen Sicherheit im Amt sitzt und somit praktisch die Kontrolle über die Polizei hat, steigen jährlich die Zahlen an Siedler:innen, die die Al-Aqsa Moschee stürmen und Palästinenser:innen in Osterusalem angreifen. Im Jahr 2024 stürmten insgesamt 53.605 israelische Siedler:innen die Al-Aqsa-Moschee. Dies stellt die höchste jemals registrierte Zahl solcher Vorfälle.
Der neu ins Amt getretene Bundeskanzler Friedrich Merz sagte am gleichen Tag in einem Interview, er würde nicht verstehen, mit welchem Ziel die israelische Regierung handelt. Doch uns war immer klar und wird täglich klarer. Ob in Gaza, der West Bank oder Jerusalem. Das Ziel war schon immer: Maximum Land, minimum Palästinenser:innen.