KGK goes Klimastreik in München und Berlin: Unser Klima ist mehr wert als ihre Profite!

23.09.2021, Lesezeit 4 Min.
1
Quelle: D Busquets / Shutterstock.com

Morgen ist bundesweiter Klimastreik. Die Klimaforderungen, die die organisierenden Aktivist:innen an die Politik stellen und noch mehr, umzusetzen, ist bitter nötig. Doch wer wird es tun? Wir gehen morgen mit einem Programm auf die Straßen, das keine Illusionen in die sogenannte „Klimawahl“ schürt.

Fridays for Future befindet sich vor einem Scheideweg. So hart diese Diagnose auch klingen mag, die Jugend kann nur beschränkten Druck auf die Regierung aufbauen und die Basis und Aktivist:innen von FFF fangen an, dieses Limit zu spüren. Viele fangen an, sich nach Alternativen zu ständigen Demos umzusehen, die nur beschränkten Erfolg zeigen.

Einige rutschen in eine konservative Richtung ab und holen die Mär des „langen Marschs durch die Institutionen“ wieder hervor. Dass dieser schon mit der alten Generation der Grünen gescheitert ist, scheint den jungen Kadern dieser Partei nicht aufzufallen. Denkt man an den Kosovokrieg, würden Luise Neubauer und Jakob Blasel 2038 wohl für eine Verlängerung der Kohleverstromung stimmen, sollte der Koalitionspartner es so wollen. Das ist die Bilanz, die jeder aus den letzten 40 Jahren grüner Politik ziehen muss, der sich mit der Geschichte der Partei beschäftigt hat. Genau dies ist das Verhalten, dass sie immer wieder auf Bundes- und Landesebene gezeigt haben. Das parlamentarische System ist dafür gemacht, den Fortschritt zu hemmen, der dem Kapital nicht passt. Rin ernsthafter Klimaschutz wird nie profitabel sein, so sehr man uns diese Lüge auch verkaufen möchte. Deshalb sollten wir uns nicht auf solch eine Farce einlassen!

Es gibt allerdings auch diejenigen, die einen progressiven Weg einschlagen. Der Klimastreik hat den Knackpunkt im Namen: Streik. Ihre Forderungen  übersehen nicht, wie es üblich ist, die sozialen Folgen von Klimaschutzmaßnahmen, wie das Ende von Kohlestrom. Sie befinden sich auf dem Weg zur Erkenntnis: Klimakampf ist Klassenkampf. Nur eine Jugend, die sich mit den Arbeiter:innen verbündet und so die ökonomische Grundlage unserer Gesellschaft angreift, kann unsere Zukunft sichern. Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein Kampf gegen das ewige Wachstum, das eine Notwendigkeit für Profite ist, in anderen Worten: ein Kampf gegen die Herrschaft des Kapitals.

Doch wo ist der Streik? Streik ist etwas, das in Betrieben geschieht. Morgen streiken keine Betriebe für eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten. Es ist unsere Aufgabe als progressive Jugend, das zu ändern. Deswegen treten wir morgen für unser Programm ein, dass nicht blind darauf hofft, dass Rot-Rot-Grün unsere Probleme schon irgendwie lösen kann:

Unser Klima ist mehr wert als ihre Profite! Verstaatlichung unter Arbeiter:innenkontrolle für den ökologischen Umbau der Industrie!

Als Strategie gegen die Klimakatastrophe schlagen wir die Verstaatlichung der Autoindustrie, der Metall- und Elektroindustrie, der Chemie- und Energiekonzerne und aller essentiellen Dienstleistungen unter Arbeiter:innenkontrolle zum Zweck des ökologischen Umbaus vor. Die großen Konzerne, die seit Jahrzehnten unseren Planeten verschmutzen, müssen die Kosten der ökologischen Krise tragen, nicht die große Mehrheit der Arbeiter:innen und Jugendlichen, die heute die Konsequenzen erleiden. Gegen das Greenwashing von Bosch und Co., die Werksschließungen als ökologisch verkaufen, fordern wir den Erhalt aller Arbeitsplätze und ihre Umwandlung anhand ökologischer Kriterien, kontrolliert von den Arbeiter:innen selbst.

Treffpunkte für die Demonstrationen in München und Berlin

München:
Treffpunkt: 11:30 Uhr am Lenbachhaus (U2 Königsplatz)

Berlin:
Treffpunkt: 12 Uhr beim Gesundheits- und Careblock, orm Kanzler:innenamt Ecke Paul Löbe Straße (U5 Bundestag oder Hauptbahnhof)

Mehr zum Thema