Iran und die permanente Revolution

Auch heute bietet die Iranische Revolution wichtige Lehren, wie der Imperialismus und reaktionäre Regierungen besiegt werden können – und wie nicht.
Seit den Angriffen Israels und der Vereinigten Staaten sind alle Augen auf Iran gerichtet. Dabei behaupteten die Mächte des Zionismus und Imperialismus nicht mehr nur, die Welt vor der iranischen Atombombe zu retten. Sie nehmen sogar in Anspruch, den Massen in Iran den Weg aus der Unterdrückung der Mullahs zu weisen. Umso dringender ist es heute, sich mit dem größten Versuch der Selbstbefreiung der iranischen Arbeiter:innen und Unterdrückten zu beschäftigen: der Revolution von 1979.
Auch wenn der erste Satz auch heute geschrieben worden sein könnte: Die vorliegende Übersetzung ist 2021 in unserer US-amerikanischen Schwesterpublikation Left Voice Magazine erschienen. Der Artikel setzt sich unter anderem mit Positionen mit einer trotzkistischen Gruppe auseinander, die sich Iranische Tendenz der Bolschewiki-Leninisten nennt. Ihre Onlinepräsenz wurde in der Zwischenzeit seit mehreren Jahren nicht mehr aktualisiert, weshalb wir keine Aussage darüber treffen können, ob sie trotz der Repression des Regimes fortbesteht und ob sich ihre Positionen womöglich verändert haben.
Iran ist heute Schauplatz der größten geopolitischen Spannungen weltweit. Die Golfregion wird von Flugzeugträgern, Drohnen, Hackern, Zentrifugen und Attentätern beherrscht, doch sie ist auch Schauplatz machtvoller Klassenkämpfe: Die multiethnische Arbeiter:innenklasse trägt ebenso wie die Jugend und die Frauenbewegung heroische Kämpfe gegen eine repressive Regierung aus. Diese fortschrittlichen Kräfte stehen vor der Frage: Können sie das obskurantistische Regime stürzen, ohne den imperialistischen Kräften und ihren Vasallen in die Hände zu spielen? Könnte die Arbeiter:innenklasse einen erfolgreiche sozialistische Revolution anführen und einen revolutionären Prozess in der Region loszutreten?
Die Iranische Revolution begann vor 46 Jahren: Am 11. Februar 1979 kapitulierte die Armee nach zwei Tagen des Straßenkampfs und setzte damit dem Regime des Schahs (König) ein Ende. Diese Erfahrung bietet Lektionen für heute. Viele erinnern sich an die Revolution nur dafür, dass sie die Mullahs an die Macht brachte. Doch tatsächlich war es ein großer Arbeiter:innenaufstand, der „klassische“ Merkmale einer Revolution wie Arbeiter:innenräte beinhaltete. Wie konnte diese Revolution besiegt werden? Und was wäre die Alternative gewesen? Iran bietet uns heute ein deutliches Beispiel, warum Revolutionär:innen ein Programm der permanenten Revolution brauchen. Um das zu verstehen, werden wir uns zunächst die Geschichte der Revolution ansehen.
Eine Revolution gegen den Imperialismus
Die materiellen, sozialen und politischen Wurzeln des Sturzes des Schahs lassen sich zu dem komplexen Prozess der kapitalistischen Entwicklung in Iran zurückverfolgen. Imperialistische Kräfte, darunter Großbritannien und das wirtschaftlich rückständigere Russland, zwangen Iran auf den Weltmarkt und es wurde zum Schauplatz des Konflikts zwischen den beiden Mächten.
Iran, das „schon fast vollständig zur Kolonie geworden“ war, wie es Lenin 1917 in seinem klassischen Werk über den Imperialismus beschrieb, wurde in das globale kapitalistische System verwickelt, nachdem 1908 umfangreiche Ölreserven im Süden gefunden worden waren.1 Kurz darauf wurde Iran zu einem wichtigen Energielieferant für die imperialistischen Mächte, insbesondere durch die britisch kontrollierte Anglo-Persian Oil Company – damals das weltweit profitabelste britische Unternehmen.
Diese Faktoren trugen zum ungleichen und kombinierten Charakter der sozialen Entwicklung Irans bei. Ein in den städtischen Gebieten konzentriertes Proletariat breitete sich gemeinsam mit der Ölindustrie und verwandten Sektoren aus, doch diese Sektoren waren „von einem Ozean von Landarbeitern umgeben, deren Leben und Arbeit von vorkapitalistischen Beziehungen bestimmt wurde.“2
Großbritannien besaß bis 1952 ein Monopol über iranisches Öl, als der Premierminister Mohammad Mossadegh die Anglo-Iranian Oil Company verstaatlichte (die ihren Namen 1935 geändert hatte). Der britische Imperialismus schlug zurück, indem er zu einem internationalen Boykott iranischen Öls aufrief. Er tat sich schließlich mit den USA zusammen, um 1953 einen Militärputsch zu orchestrieren, der den demokratisch gewählten Mossadegh aus dem Amt trieb, und den Schah Reza Pahlavi, der aus dem Land geflohen war, wieder einsetzte. Obwohl der Imperialismus den Schah als milden „Modernisierer“ darstellte, war das Marionettenregime für seine Brutalität berüchtigt und wurde von einer SAVAK genannten Geheimpolizei gestützt, die eng mit der CIA zusammenarbeitete.
Fortan bewahrte die brutale Diktatur des Schahs den Ölreichtum des Iran für die imperialistischen Bourgeoisien. Während die Kassen des Schahs anschwollen, wuchs der Unmut. In den 1960er Jahren begann der Schah mit der „Weißen Revolution“ (auch bekannt als „Revolution des Schah und des Volkes“) eine Reihe aggressiver Sozial- und Wirtschaftsreformen. Diese sollten die letzten Überbleibsel feudaler Beziehungen auf dem Land auflösen, das Kapital der Landbesitzer in die Industrie und urbane Projekte verschieben und das Hineinströmen ausländischen Kapitals befördern.
Politisch wollte der Schah mit der Weißen Revolution unter Arbeiter:innen und Bäuer:innen Unterstützung sammeln, indem er ihnen bessere Lebensbedingungen versprach. Er wird dazu mit dem Ausspruch zitiert, die Revolution müsse von oben kommen, sonst komme sie von unten.3 Wie jedoch der Historiker Ervand Abrahamian bemerkte, hatten die Reformen eine widersprüchliche Wirkung: „Die Weiße Revolution sollte eine Rote Revolution verhindern. Stattdessen bereitete sie einer Islamischen Revolution den Weg.“4
Tatsächlich vertiefte das Programm der kapitalistischen „Modernisierung“ und die ungleiche Verteilung seiner Vorteile die sozialen Spannungen. Das betraf insbesondere das traditionelle Kleinbürger:innentum und den Klerus, deren wachsende Unzufriedenheit den Funken bildete, der in Iran den revolutionären Eifer entzündete.
Zu den benachteiligten Sektoren der Mittelklassen gehörten die bazaari (ein vom Wort für Markt auf Farsi abgeleiteter Begriff). Dabei handelte es sich um einen heterogenen Sektor, der aus Händler:innen und Handwerker:innen bestand. Dieser sah angesichts der „Modernisierung“ des Schahs seine Bedeutung schwinden, denn jene hatte die Verbreitung von Supermärkten und massenproduzierten Waren im Wirkungsbereich des westlichen Kapitals beschleunigt. Die bazaaris besaßen Verbindungen zu den modernen Mittelklassen, weil viele iranische Universitätsstudierende aus Familien kleiner Händler:innen stammten. Historisch hingegen waren die bazaaris mit dem schiitischen Klerus Irans, bekannt als ulama, verbündet. Dieser bildete eine weitere Schicht des traditionellen Kleinbürgertums. Vor den Landreformen hatten die ulama durch verschiedene Formen religiöser Institutionen große Teile des Landes besessen.
Die Reformen des Schahs stärkte das Bündnis zwischen diesen Sektoren des Kleinbürger:innentums und diese reagierten, indem sie einen heterodoxen schiitischen Populismus entfalteten, um eine oppositionelle Koalition gegen die monarchistische Diktatur zu versammeln. Ayatollah Ruhollah Khomeini wurde in den 1960er Jahren wegen seiner unnachgiebigen Ablehnung des Programms des Schahs zum Anführer dieser Oppositionsbewegung.
Die Agrarreformen des Regimes führten zudem zu einem rasanten Zustrom landloser Bäuer:innen in die sich füllenden Städte und damit in den kapitalistischen Arbeitsmarkt. Während viele dieser ländlichen Migrant:innen in städtische Lohnabhängige in ungelernter Arbeit verwandelt wurden, war die iranische Industrie nicht in der Lage so viel Arbeitskraft zu absorbieren. So entstand Arbeitslosigkeit und ein städtisches Subproletariat ließ sich in Slums um Städte wie Teheran nieder. In den 1960er und 1970er Jahren waren Massenproteste und Demonstrationen zu einer gewöhnlichen Erscheinung in der iranischen Gesellschaft geworden. 1977 setzten die städtischen Armen schließlich eine Kettenreaktion in Gang, die letztlich zur Iranischen Revolution führte.
Im Sommer jenes Jahres wurden mehrere Slumbewohner:innen von Sicherheitskräften getötet, als sie gegen den Abriss ihrer Nachbarschaften protestierten. In den folgenden Monaten errang der Protest die Unterstützung einer kämpferischen Studierendenbewegung. Darunter waren zahlreiche Iraner:innen, die im Ausland studiert hatten und von den weltweiten antiimperialistischen Mobilisierungen aufgerüttelt worden waren. Im Dezember wurden die Universitäten wegen der massenhaften Proteste geschlossen.
Am 6. August 1978, dem Jahrestag des Putsches von 1953, ging das Cinema Rex, ein Kino in einem Arbeiter:innenviertel in der Stadt Abadan, in Flammen auf. Mehr als 400 Menschen kamen ums Leben. Zwar blieben die genauen Umstände des Feuers im Unklaren, doch nahmen Viele an, dass der SAVAK den Brand gelegt hatte. Die Spannungen eskalierten am 8. September. Der Tag ging als Schwarzer Freitag in die Geschichte ein: Der Schah ordnete die gewaltsame Unterdrückung der Proteste an und zwischen 1.000 und 3.000 Demonstrant:innen wurden erschossen. Die Arbeiter:innenklasse antwortete mit all ihrer Wut.
Am Tag nach dem Schwarzen Freitag traten beinahe 1.000 Arbeiter:innen in der zentralen Ölraffinerie Teherans in den Streik. Der Streik breitete sich rasch auf weitere Raffinieren und Fabriken aus und kostete das angeschlagene Regime täglich mehr als 50 Millionen US-Dollar. In vielen Betrieben entstanden Streikkomitees, um die Streikaktivitäten zu koordinieren. Die Arbeiter:innen Irans versetzten dem Regime den entscheidenden Schlag, als sie Ende 1978 einen Generalstreik organisierten und die gesamte Wirtschaft zum Erliegen brachten.
Die viermonatige Streikwelle fand mit dem Sturz des Schahs ihren Höhepunkt, der am 16. Januar 1979 aus dem Land floh. Das emanzipatorische Potenzial des Klassenkampfs der Arbeiter:innen war überdeutlich sichtbar. Im folgenden Machtvakuum entwickelten sich embryonale Arbeiter:innenräte, die den russischen Sowjets ähnelten. Diese shoras, die aus den Streikkomitees entstanden waren, fingen an, ihre Macht auszuüben, indem sie Fabriken enteigneten und unter Arbeiter:innenkontrolle stellten.
Arme Bäuer:innen vom Land richteten, inspiriert vom Beispiel dieser Arbeiter:innen, ihre eigenen ländlichen shoras ein und begannen, die großen Landgüter, auf denen sie arbeiteten, zu übernehmen. Doch trotz dieser Eskalation des Klassenkampfes degenerierte die Revolution in eine Islamische Republik, die von ruchlosen Klerikern regiert wird. 1983 war die bürgerliche Ordnung wieder hergestellt. Die shoras, die unabhängigen Gewerkschaften und sämtliche linken Parteien waren verboten und zerschlagen. Wie war eine solche Niederlage möglich?
Khomeinis Konterrevolution
Während Iran in Aufruhr war, begann der US-Imperialismus zu befürchten, dass der Kapitalismus in Frage gestellt werden könnte. Der Historikerin Nikki Keddie zufolge war das US-Außenministerium „in Kontakt mit säkularen und religiösen Figuren, die Teil einer Regierungskoalition werden könnten, mit der die US-Regierung handeln könnte.“5
Einen solchen potenziellen Verbündeten sahen die USA in Khomeini, der 14 Jahre lang im Exil gewesen war, zuletzt in Frankreich. Auch wenn er versprach, US-Interessen zu wahren, unterhielt der Ayatollah eine komplexe Beziehung zu Washington. Er erkannte, dass die aufständischen Massen, die er anzuziehen versuchte, einen starken Hass gegen den Imperialismus hegten.
Die Übernahme der US-Botschaft in Teheran und die folgende Geiselnahme boten Khomeini eine ideale Möglichkeit, sein Prestige bei den Massen zu stärken und sich als Antiimperialist zu präsentieren. Unter dem Deckmantel dieser neuen Krise verhandelten iranische Funktionäre mit Ronald Reagans Wahlkampfteam, um eine Entlassung der Geiseln in iranischer Gewalt erst nach den US-Wahlen 1980 zu ermöglichen. Damit machten sie die Siegeschancen des Amtsinhabers Jimmy Carter zunichte. Nur Minuten nach dem Ende von Reagans Rede zu seinem Amtsantritt verkündete das iranische Regime die Befreiung der Geiseln.
Die USA bestärkten außerdem das irakische Regime Sasam Husseins, Iran anzugreifen, und belieferte ihn mit Waffen. Damit begann ein acht Jahre andauernder Krieg, dem über eine halbe Million Menschen zum Opfer fielen. Der Krieg sollte die revoltierenden Massen niederhalten, doch er ermöglichte es auch Khomeini, mit der Gründung der Islamischen Republik eine klerikale Diktatur zu errichten.
In diesem Prozess verloren die Vereinigten Staaten einen ihrer strategischen Stützpunkte, der entscheidend gewesen war, um ihre Vorherrschaft in der Region zu sichern. Um die bürgerliche Ordnung mit einer größeren Distanz zum Imperialismus wiederherzustellen, begann das neue klerikal geführte, bürgerlich-nationalistische Regime eine Periode der politischen und sozialen Repression gegen seine politische Opposition, insbesondere die Linke sowie unterdrückte Nationalitäten, die wie die Kurd:innen für Selbstbestimmung kämpften.
Das neue Regime zu festigen bedeutete auch zu zerstören, was die Arbeiter:innenklasse 1979 aufgebaut hatte: die shoras. Diese Arbeiter:innenorgane hatten trotzig für Arbeiter:innenkontrolle und die Enteignung der Fabriken gekämpft. Sie stellten objektiv eine initiale Form der Doppelmacht dar, auch wenn ihnen die Koordination fehlte. Zunächst ignorierten sie die Anweisung Khomeinis zur Auflösung und forderten stattdessen Lohnerhöhungen, verbesserte Lebensbedingungen und die Verstaatlichung verschiedener Industrien. Doch mit dem Voranschreiten der Konterrevolution gerieten die shoras in die Defensive. Im April 1980 erreichte der Prozess der „Islamisierung“, der nach der Verabschiedung einer theokratischen Verfassung im Vorjahr begonnen hatte, die Betriebe und zerstörte die autonomen Arbeiter:innenorganisationen.
Khomeinis Rolle als reaktionäre Figur mit bonapartistischer Herrschaftsweise wurde durch seine starke Abhängigkeit vom Repressionsapparat, aber auch von einer populistischen islamischen Rhetorik deutlich, die die Klassenspaltung zwischen der Bourgeoisie und den arbeitenden Massen versöhnen sollte. Der vereinigende Diskurs des Khomeinismus wob, so die iranische Soziologin Val Moghadam, „einen radikal-populistischen islamischen Diskurs, der sich als sehr überzeugend erwies – ein Diskurs, der sich einige Konzepte der Linken (Ausbeutung, Imperialismus, Weltkapitalismus) aneignete, Kategorien einer Dritte-Welt-Ideologie (Dependenz, Volk) und populistische Begriffe (die arbeitenden Massen) gebrauchte und gewisse religiöse Konzepte mit neuer und radikaler Bedeutung auflud.“6
Khomeini stützte einen Großteil seiner radikalen islamischen Rhetorik auf die Schriften Ali Shariatis, den Viele als wahren Ideologen der Islamischen Revolution ansehen. Der in Frankreich ausgebildete Soziologe war von postkolonialen Theoretiker:innen wie Frantz Fanon inspiriert worden und führte eine „islamische Version der ‚Befreiungstheologie‘ ein“, wie Claudia Cinatti schreibt.7
Dennoch lässt sich die Iranische Revolution, trotz ihrer religiösen Dimension, nicht allein durch ihre kulturellen Aspekte erklären, wie dies postmoderne Denker:innen wie Michel Foucault versucht haben.8 Stattdessen kann dieser paradoxe revolutionäre Prozess am besten durch die Linse des Klassenkampfes verstanden werden. Genauer gesagt brachte der Aufstand der Arbeiter:innenklasse, der Mittelklassen und der städtischen Armen in Reaktion auf den ungleichen Prozess kapitalistischer Entwicklung und gegen den verhassten, diktatorischen und von den USA gestützten Schah die weit verbreitete soziale Unruhe gegen die Monarchie und den Imperialismus hervor.
Die Iranische Revolution besaß einen zutiefst demokratischen Charakter. Doch in ihrer Entwicklung bildete sie zunehmend Merkmale einer Arbeiter:innenrevolution aus. Wenn es der Arbeiter:innenklasse also nicht gelang, die politische Macht zu übernehmen, dann lag das an der politischen Schwäche der Linken und dem Fehlen einer revolutionären Führung, die dazu in der Lage gewesen wäre, ein Programm der sozialistischen Revolution voranzutreiben.
Die Linke in Iran
Die größten Organisationen der Linken in Iran waren auf verschiedene Weise an die Idee gebunden, dass die Iranische Revolution nicht sozialistisch sein könne.
Irans größte linke Partei war die Tudeh-Partei (Partei der Massen), die mindestens 100.000 Mitglieder und bedeutenden Einfluss unter Arbeiter:innen besaß. Tudeh war zu einem Zeitpunkt auf die Sowjetunion orientiert, als das Zentrum des weltweiten Stalinismus auf den Kollaps zusteuerte. Die Partei glaubte, die Revolution könne eine fortschrittlichere bürgerliche Regierung schaffen, ähnlich wie jene, die 1953 gestürzt worden war – ein Bündnis mit dem nationalistischen Flügel der Bourgeoisie wurde als eine notwendige Etappe auf dem Weg zum Sozialismus betrachtet. Gestützt auf diese Theorie einer Revolution in Etappen unterstützte Tudeh Khomeini, selbst dann noch, als sein Regime immer größere Teile der Linken zu unterdrücken begann.
Nach dem Sieg der kubanischen Revolution 1959 übernahmen linke Organisationen weltweit die von Che Guevara inspirierte Guerillastrategie. In Iran gab es zwei solche Organisationen, die in den 1960er Jahren entstanden waren. Zunächst waren da die Volksmudschaheddin Irans (nach der englischen Schreibung ihres persischen Namens abgekürzt MEK), die eine linke Lesart des Islam mit marxistischen Ideen zu verbinden versuchten. Die zweite Organisation, die Volksfedajin, waren traditioneller „marxistisch-leninistisch“, also stalinistisch. Nachdem sie unter dem Regime des Schahs den bewaffneten Kampf aufgenommen hatten, mobilisierten sie während der Revolution hunderttausende Unterstützer:innen.
Die Schwäche dieser Guerillagruppen bestand nicht nur darin, dass sie kleine bewaffnete Einheiten, die natürlich von den Massen isoliert waren, als entscheidendes revolutionäres Subjekt betrachteten. Die Theorie des langandauernden Volkskrieges, wie sie von Mao Zedong entwickelt wurde, oder jene der foco von Che Guevara waren nie als Strategien gedacht gewesen, die den Kapitalismus besiegen und den Sozialismus aufbauen würden. Vielmehr handelte es sich um grundlegend etappistische Strategien, die militärische Mittel einsetzten, um gemeinsame Regierungen der Arbeiter:innen, Bäuer:innen und der angeblich „nationalen“ oder „fortschrittlichen“ Flügel der Bourgeoisie zu bilden.9
Während die Mudschaheddin und die Fedajin eine unendlich „militantere“ Anmutung besaßen als Tudeh, teilten sie dasselbe strategische Ziel: die Errichtung einer „fortschrittlichen“ bürgerlichen Regierung. Diese Guerillas repräsentieren eine Form der Klassenkollaboration – einen Reformismus mit Gewehr. Sie waren dauerhaft darüber gespalten, welcher Flügel der Bourgeoisie der „fortschrittliche“ sein sollte. Die Mudschaheddin identifizierten ursprünglich Khomeini als fortschrittlich, wandten sich jedoch bald schon den eher pro-imperialistischen Flügeln der herrschenden Klasse zu. Die MEK setzte sich später zum pro-imperialistischen Regime im Irak ab. Die Fedajin spalteten sich zwischen einer Mehrheit, die das neue Regime kritisch unterstützte, und einer Minderheit, die einen neuerlichen Guerillakrieg gegen es führte. Selbst diese Minderheit hielt jedoch an ihrer etappistischen Konzeption fest.
Zum Etappismus, den der Stalinismus von der Sozialdemokratie übernommen und der internationalen kommunistischen Bewegung auferlegt hatte, gab es eine Alternative. Der Trotzkismus in Iran wurde von zwei unterschiedlichen Organisationen vertreten. Die Sozialistische Arbeiterpartei (HKS) war von iranischen Studierenden gegründet worden, die sich dem Vereinigten Sekretariat der Vierten Internationale während ihres Studiums in Großbritannien angeschlossen hatten. Die HKS war mit der europäischen Führung des Vereinigten Sekretariats um Ernest Mandel verbunden. Die Revolutionäre Arbeiterpartei (HKE) war hingegen von iranischen Studierenden gegründet worden, die zuvor in den Vereinigten Staaten gewesen waren. Sie stand der US-amerikanischen Socialist Workers Partei nahe, die freundschaftliche Beziehungen zum Vereinigten Sekretariat pflegte, deren Anführer aber begonnen hatten, mit dem Programm der permanenten Revolution zu brechen (auch wenn sie diesen Schritt öffentlich erst einige Jahre später vollzogen).
Diese beiden Tendenzen unterschieden sich darin, wie sie sich zu der antiimperialistischen Bewegung stellten, die von den Mullahs kooptiert worden war. Die HKE war bereit, jedes sozialistische Prinzip aufzugeben, um ihre Unterstützung des neuen Regimes beibehalten zu können. Sie leistete sogar kritische Unterstützung für ein Dekret, das Frauen zum Tragen islamischer Kleidung verpflichtete. Warum? „Die wirkliche Frage ist […] der Kampf der gesamten Gesellschaft gegen den US-amerikanischen Imperialismus.“10 Die HKE hielt an ihrer Unterstützung selbst dann noch fest, als das Regime hart gegen die Linke, darunter auch die Trotzkist:innen, vorging.
Die HKS stritt hingegen ab, dass Khomeini einen „echten Antiimperialismus“ vertrete: Sie erklärte vorausahnend, „[e]chter Antiimperialismus bedeutet […] die Errichtung einer Planwirtschaft“11. Der HKS gelang es, ein gewisses politisches Gewicht zu erreichen, insbesondere unter den arabischen Arbeiter:innen der Provinz Chuzestan, die sowohl für ihre eigenen nationalen als auch sozialen Forderungen kämpften. Dieses Gewicht jedoch erregte die Aufmerksamkeit des Regimes. Mitglieder der HKS wurden bereits 1979 festgenommen und zum Tode verurteilt.
Letztlich waren die trotzkistischen Tendenzen – die von Exilant:innen gegründet worden waren, die mit dem Ausbruch der Revolution nach Iran zurückgekehrt waren – nicht organisiert genug, um der zunehmend mörderischen Repression zu widerstehen. Bis 1983 wurden sie zerschlagen und ins Exil getrieben. In jenem Jahr zogen Mitglieder des Vereinigten Sekretariats eine Bilanz der Unterstützung ihrer Strömung für Pro-Khomeini-Positionen, denn die HKE war eine offizielle Sektion.12 Es scheint jedoch, als hätten die Jahrzehnte des Exils zu ihrer Auflösung geführt. Wir wissen heute von keiner trotzkistischen Tendenz in Iran – mit einer Ausnahme, der wir uns im folgenden Abschnitt widmen werden.13
Gesondert genannt werden müssen die Tendenz um Mansoor Hekmat, dessen Erbe von verschiedenen „arbeiterkommunistischen“ Fraktionen im Exil fortgeführt wird, sowie die Komala-Partei im iranischen Kurdistan. Als die Iranische Revolution am Horizont aufstieg, brach Hekmat mit dem zentralen Dogma aller stalinistisch beeinflussten Strömungen, indem er feststellte, dass die Idee einer „fortschrittlichen nationalen Bourgeoisie“ ein Mythos war. Hekmat verteidigte jedoch gleichzeitig ein ebenso vorurteilsbehaftetes Dogma, das der Stalinismus aus dem reformistischen Marxismus der Zweiten Internationale übernommen hatte: die Idee, Iran sei noch nicht „reif“ für den Sozialismus. Indem er diese beiden inkompatiblen Thesen kombinierte, entwickelte Hekmat eine interessante Hypothese, die derjenigen ähnelte, die Lenin 1905 in Russland aufgestellt hatte: Die iranische Arbeiter:innenklasse könnte, indem sie sich als unabhängiger politischer Pol aufstellt, die demokratische Revolution anführen, die auszuführen die iranische Bourgeoisie zu schwach und zu feige war. Eine solche zutiefst demokratische, von der Arbeiter:innenklasse angeführte Revolution in Iran würde zum Funken für sozialistische Revolutionen in fortgeschritteneren Ländern werden; jene würden wiederum ermöglichen, dass Irans radikale Demokratie zum sozialistischen Aufbau voranschreite.14 Dies ähnelte sehr der Hypothese Karl Kautsky für Russland 1905.15
Diese Ausarbeitung ist vor allem deshalb interessant, weil sie so ungenügend ist. Sie hebt den notwendigen theoretischen Durchbruch hervor, der erstmals Leo Trotzki 1906 gelungen war: Die Arbeiter:innenklasse kann sich an der Spitze des Kampfes für Demokratie und die Errichtung ihrer eigenen Macht in Form einer Arbeiter:innenregierung niemals auf ein demokratisches Programm beschränken. Selbst wenn die Arbeiter:innenpartei dies versuchte, würde ihr die Bourgeoisie mit Behinderungen, Sabotage und schließlich einer blutigen Konterrevolution begegnen. Wie könnten die Arbeiter:innen die Macht in Händen halten und doch die Wirtschaft den Ausbeutern überlassen?
Trotzkis Theorie der permanenten Revolution sagte präzise den Verlauf voraus, den die nächste Russischen Revolution würde 1917 nehmen müssen – während die finnischen Sozialist:innen in ihrer eigenen Revolution 1917/18 ein Programm der „demokratischen Diktatur der Arbeiter und Bauern“ anwendeten, in der Hoffnung, die Kapitalist:innen würden sich einer demokratischen Regierung der Arbeiter:innenklasse unterordnen. Sie waren in ihren eigenen Widersprüchen gefangen und wurden blutig besiegt.16 Die Revolution wird demnach in ihrem Übergang von demokratischen zu sozialistischen Aufgaben „permanent“ – und schließlich in einer zweiten Bedeutung in der Ausbreitung vom nationalen zum internationalen Maßstab.
Das Theorie-Programm der permanenten Revolution ist auch heute für Iran bedeutsam. Die Arbeiter:innen Irans kämpften tapfer gegen die Diktatur des Schahs, doch konnten sie keine bleibende Errungenschaft erreichen, ohne mit dem Imperialismus zu brauchen und die sozialistische Reorganisierung der Gesellschaft in Angriff zu nehmen. Die iranische Bourgeoisie hatte zögerlich gegen den Schah gekämpft, doch als ihre Privilegien durch die Massenbewegung bedroht waren, schlug sie mit aller Wut zu. Deshalb muss die Arbeiter:innenklasse im Bündnis mit anderen unterdrückten Sektoren darum kämpfen, die wirtschaftliche und politische Macht der Kapitalist:innen (zuhause und im Ausland) zu zerstören. Das ist der einzige Weg, die Demokratie zu erreichen und zu bewahren.
Lehren für die Gegenwart
Mit Blick auf die Bilanz der Jahre 1979 und 1980 wird deutlich, dass die revolutionär-sozialistische Linke zwei Fehler vermeiden muss.
Der erste Fehler wäre, irgendwelche Hoffnungen auf irgendeinen Flügel der herrschenden Klasse zu setzen – seien es „Reformer“, die auf kooperativere Beziehungen mit imperialistischen Mächten hoffen, oder „Hardliner“ mit einem konfrontativeren Ton. Vor zehn Jahren sahen wir, wie große Teile der Jugend und der Linken Hoffnungen auf „moderate“ Figuren innerhalb des Regimes in der Grünen Bewegung hegten. Diese Figuren hatten jedoch nur veränderte Formen imperialistischer Vorherrschaft zu bieten – eine Abhängigkeit, die durch neue Formen der Repression nach innen durchgesetzt werden müsste.
Der zweite Fehler wäre, die gerechtfertigte Gegnerschaft zum klerikalen Regime zu einer Unterstützung für die imperialistischen Mächte werden zu lassen. Dies ist verschiedenen Tendenzen der iranischen Linken widerfahren, darunter besonders der MEK, die heute noch als bizarre Sekte besteht, die nur noch von den verrücktesten „Falken“ in Washington ernst genommen wird. Jenseits solcher Extrembeispiele gibt es eine viel weiter verbreitete Tendenz unter iranischen Linken, eine neutrale Position gegenüber Konflikten zwischen dem Imperialismus und dem iranischen Regime einzunehmen. Als ein solches Beispiel zitieren wir aus dem Artikel „Considerations on the Open Letter to Mogherini“ (Überlegungen zu dem Offenen Brief an Mogherini) einer Gruppe, die sich die Iranische Tendenz der Bolschewiki-Leninisten nennt. Sie beginnen mit einer korrekt klingenden Prinzipienerklärung:
Unserer Meinung nach ist es eine Frage von Leben und Tod für die Arbeiter:innenbewegung, die politische Unabhängigkeit der Arbeiter:innenklasse von verschiedenen Fraktionen des herrschenden kapitalistischen Regimes in Iran und gleichzeitig vom Imperialismus zu schützen. Unsere Aufgabe ist es, mit dem kapitalistischen Staat (welche Regierungsform er auch annimmt) ein für alle Mal Schluss zu machen.
Doch ziehen sie die schlechtest mögliche Schlussfolgerung:
Angesichts des drohenden imperialistischen militärischen Angriffs, schlagen wir uns weder auf die Seite der ‚einheimischen‘ Bourgeoisie noch der ‚ausländischen‘ Kräfte. Stattdessen ist in diesem Fall unsere unmittelbare Aufgabe, deren Kriegsmaschinerie zu lähmen und den Krieg in eine Revolution gegen beide reaktionären Seiten zu verwandeln, indem wir eine dritte, revolutionäre Front eröffnen; eine Front aus der Arbeiter:innenklasse Irans, der Region und der kriegführenden Länder. Unsere Aufgabe ist es also, das reaktionäre Wesen beider Seiten dieses kapitalistischen Kriegs und ihrer Infanterien offenzulegen.
Diese Gruppe nimmt für sich das Erbe der Bolschewiki-Leninist:innen, der Linken Opposition der Kommunistischen Internationale angeführt von Leo Trotzki, in Anspruch, doch scheint sie nichts von Trotzkis antiimperialistischen Positionen zu wissen. Es ist absolut richtig, dass die Regime der Vereinigten Staaten und Irans beide bürgerlich, kapitalistisch, reaktionär und repressiv sind. Doch bedeuten diese Schlagworte, dass wir einfach ein Gleichheitszeichen zwischen Washington und Teheran setzen können? Der US-Imperialismus ist der größte, jemals geschaffene Massenmord-Apparat. Die Islamische Republik ist dagegen eine chronisch instabile Regionalmacht, die kaum an ihren eigenen Grenzen militärisch eingreifen kann. Eine Analogie zu finden, fällt nicht schwer. Marxist:innen haben niemals das pro-imperialistische Regime Saddam Husseins im Irak unterstützt. Die USA konnten allerdings einen Massenmord in einem Maßstab begehen, der für Hussein schlicht unmöglich gewesen wäre: Während Letzterer 15.000 Menschen mit Giftgas umbrachte, löschten Erstere 500.000 Menschen mit „friedlichen“ Sanktionen aus.
Stellen wir uns einen Krieg zwischen dem US-Imperialismus gegen Iran vor. Ein Sieg des Imperialismus gegen Iran würde schlicht eine Niederlage für die arbeitenden und unterdrückten Menschen weltweit bedeuten. Eine Niederlage eines US-Angriffs – selbst eine Niederlage durch eine reaktionäre Kraft wie die Islamische Republik – würde Befreiungskämpfen überall einen mächtigen Schub an Selbstvertrauen verleihen. Trotzki skizzierte diese antiimperialistische Perspektive in einer Diskussion im Jahr 1938:
In Brasilien, das jetzt von einem halbfaschistischen Regime beherrscht wird, zu dem sich jeder Revolutionär nicht anders als mit Hass verhalten kann. Nehmen wir jedoch an, dass England morgen in einen militärischen Konflikt mit Brasilien gerät. Ich frage Sie, auf wessen Seite wird die Weltarbeiterklasse in diesem Konflikt stehen? Ich antworte darauf für mich: In diesem Fall werde ich auf der Seite des ‚faschistischen‘ Brasilien gegen das ‚demokratische‘ Großbritannien stehen. Warum? Weil es im Konflikt zwischen ihnen überhaupt nicht um Demokratie und Faschismus gehen würde. Wenn England gewinnt, wird es in Rio de Janeiro einen weiteren Faschisten einpflanzen und Brasilien doppelte Ketten auferlegen. Im Gegenteil, wenn Brasilien gewinnt, wird es dem nationalen und demokratischen Bewusstsein des Landes einen starken Impuls geben und zum Sturz der Diktatur Vargas führen. Die Niederlage Englands würde gleichzeitig dem britischen Imperialismus einen Schlag versetzen und der revolutionären Bewegung des britischen Proletariats Auftrieb geben.
Die Linke Irans wie auch international muss Teil antiimperialistischer Mobilisierungen gegen die US-Aggression sein, während sie jede politische Unterstützung für die Mullahs verweigert. Genau diese Art der Mobilisierung wird die Inkompetenz und die Sabotage des korrupten klerikalen Regimes entlarven. In jenem Moment kann sich die Arbeiter:innenklasse als potenzielle Anführerin aller ausgebeuteten und unterdrückten Menschen im Kampf für die Demokratie – und damit für die Freiheit vom Imperialismus – präsentieren. Jede Position eines „Dritten Lagers“ oder eines „Anti-Anti-Imperialismus“ – so verständlich sie auch sein mögen als Reaktion auf den falschen Antiimperialismus des Regimes und als Produkt einer Demoralisierung des Exils – kann diesen fortschrittlichen Kampf nur in reaktionären Händen belassen.
Irans mächtige Arbeiter:innenklasse kann sich die Methoden von 1979 wieder aneignen. Die Iranische Revolution war einer der letzten großen Kämpfe der internationalen Arbeiter:innenklasse, bevor sie der volle Angriff der bürgerlichen Restauration traf. Die Niederlage der iranischen Arbeiter:innen bereitete dem Triumphzug des Neoliberalismus den Weg. Eine erfolgreiche Revolution in Iran hätte dem Imperialismus und seine Lakaien in der ganzen Region einen schweren Schlag versetzt und Arbeiter:innen weltweit inspiriert.
Heute kann die iranische Arbeiter:innenklasse erneut die Avantgarde für die Arbeiter:innen der Region sein, die von einer Vielzahl reaktionärer Cliquen dem Imperialismus unterworfen werden. Eine solche Perspektive erfordert jedoch, eine neue revolutionäre Führung aufzubauen – auf Grundlage einer Bilanz der früheren Revolution.
Dieser Artikel erschien erstmals am 7. Februar 2021 im Left Voice Magazine.
Fußnoten
- 1. W. I. Lenin: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus. Gemeinverständlicher Abriß, in: Ders.: Werke, Band 22, Dietz Verlag, Berlin 1960, S. 189–309, hier S. 262.]
- 2. Assef Bayat: Workers and Revolution in Iran, Zed Books, London 1987, S. 22. Eigene Übersetzung.
- 3. Die Formulierung verweist auf ein Zitat aus der Autobiographie des Schahs: „Demokratie ist ein historischer Prozeß, der nicht befohlen werden kann, weder von unten noch von oben, wenngleich meine eigene Erfahrung besagt, daß allmähliche Einführung von oben, die Zeit für Anpassungen lässt, wirksamer ist als gewaltsame Herstellung von unten.“ Reza Schah Pahlewi: Antwort an die Geschichte. Die Schah-Memoiren, F. A Herbig Verlagsbuchhandlung, München und Berlin [1983], S. 377.
- 4. Ervand Abrahamian: A History of Modern Iran, Cambridge University Press, New York 2008, S. 140. Eigene Übersetzung.
- 5. Nikki Keddie: Modern Iran. Roots and Results of a Revolution, Yale University Press, New Haven 2006, S. 235. Eigene Übersetzung.
- 6. Val Moghadam: Socialism or Anti-Imperialism? The Left and Revolution in Iran, in: New Left Review 166 (November/Dezember 1987), S. 14. Eigene Übersetzung.
- 7. Claudia Cinatti: Islam político, antiimperialismo y marxismo, in: Revista Herramienta 35, [27. Juni 2025]. Eigene Übersetzung.
- 8. Janey Afary und Kevin B. Anderson: Foucault and the Iranian Revolution. Gender and the Seductions of Islamism, University of Chicago Press, Chicago 2003.
- 9. Siehe Emilio Albamonte und Matías Maiello: Estrategia socialista y arte militar, Kapitel 6, Ediciones IPS, Buenos Aires 2017, S. 363–423.
- 10. Iranian Socialists Explain Issues Facing Women, Interview mit Mahsa Hashemi, in: Intercontinental Press 18/30 (4. August 1980), S. 830–832, hier S. 831. Eigene Übersetzung.
- 11. Iranian Socialist Workers Party (HKS): The Iranian Parliament and the American Hostages, in: Intercontinental Press 18/29 (28. Juli 1980), S. 805–807, hier S. 807. Eigene Übersetzung.
- 12. Saber Nikbeen: Revolution and Counter-revolution in Iran. A Marxist View, in: Socializm va Enghelab (1984), [28. Juni 2025].
- 13. Zur Geschichte des iranischen Trotzkismus siehe Robert Alexander: International Trotskyism, 1929–1985. A Documented Analysis of the Movement, Duke University Press, Durham, NC 1991, S. 558–567. Eine jüngere Verteidigung der HKE liefert Barry Sheppard: The Party. The Socialist Workers Party 1960–1988, A Political Memoir, Band 2: Interregnum, Decline and Collapse, 1973–1988, Resistance Books, London 2005, S. 143–178 und 220–231.
- 14. 1978 behauptete Hekmat, „die Revolution in Iran ist nicht unmittelbar eine sozialistische, sondern eine demokratische Revolution“. Doch gleichzeitig sei sie „untrennbarer Teil der sozialistischen Weltrevolution.“ Mansoor Hekmat: The Iranian Revolution and the Role of the Proletariat (Theses), [28. Juni 2025]. Eigene Übersetzung.
- 15. Im Kontrast zur Mehrheit der damaligen Sozialist:innen, die davon ausgingen, die nächste Russische Revolution würde unvermeidlich bürgerlich und demokratisch sein, schrieb Kautsky 1906, diese verspreche, „eine Aera europäischer Revolutionen [zu eröffnen], die mit der Diktatur des Proletariats endingen werden, mit der Anbahnung der sozialistischen Gesellschaft.“ Karl Kautsky: Alte und neue Revolutionen, in: 1949 – 1798 – 1905 [Illustrierte Festzeitung], Buchhandlung Vorwärts, Berlin [1905], S. 3–5, hier S. 5, [28. Juni 2025]. [Der Scan des Landesarchivs Baden-Württemberg ist leider von sehr minderwertiger Qualität. Eine andere Fassung existiert online unseres Wissens nach nicht, A. d. Ü.]
- 16. Siehe o.A. [Nathaniel Flakin]: Als der Nordstern rot wurde. Revolution und Konterrevolution in Finnland 1917/1918, zweite Auflage, o.O. 2010, [28. Juni 2025].