Argentinien: Treffen der kämpferischen Gewerkschaftsbewegung

16.03.2014, Lesezeit 3 Min.
1

// ArbeiterInnen in Argentinien bereiten sich mit massivem Treffen der kämpferischen Gewerkschaftsbewegung auf harte Kämpfe vor //

Über 4.000 klassenkämpferische ArbeiterInnen aus ganz Argentinien fanden sich am gestrigen Samstag zu einem landesweiten Treffen der kämpferischen Gewerkschaftsbewegung in Buenos Aires zusammen. Aufgerufen hatten kämpferische Betriebs- und Gewerkschaftsgruppen, die mit unserer Schwesterorganisation der PTS in Verbindung stehen, wie der Betriebsrat der Fabrik von Kraft-Foods im Norden von Buenos Aires und die unter ArbeiterInnenkontrolle stehende Keramikfabrik Zanon. Auch historische FührerInnen der Gewerkschaftsbewegung wie Carlos „Perro“ Santillán der Gewerkschaft der Angestellten und ArbeiterInnen der Gemeinde (SEOM) aus Jujuy und andere linke und gewerkschaftliche Strömungen waren anwesend.

Claudio Dellecarbonara eröffnete das Treffen in einer euphorischen Stimmung im gefüllten Stadion von Atlanta. Er ist Anführer der PTS, Delegierter der U-Bahn in Buenos Aires und der Erzfeind des Bürgermeisters von Buenos Aires, der immer wieder gegen die kämpferischen ArbeiterInnen hetzt. Nach ihm sprachen VertreterInnen der wichtigsten Arbeitskämpfe, die zur Zeit in Argentinien stattfinden, wie vom deutschen Automobilzulieferer Kromberg und Schubert im Norden von Buenos Aires oder Liliana in Rosario.

Von Seiten der PTS intervenierte Javier „Poke“ Hermosilla, Mitglied des kämpferischen Betriebsrates bei Kraft-Terrabusi. Er denunzierte die heuchlerischen Angriffe der Regierung von Christina Fernández de Kirchner auf die ArbeiterInnen, die am Generalstreik des 20. November 2012 … oder in Verteidigung der kürzlich zu lebenslanger Haft verurteilten Ölarbeiter von Las Heras Industriegebiete und Autobahnen blockierten. In der Fabrik hatte erst vor kurzem der Tod eines Arbeiters aufgrund fehlender medizinischer Versorgung die schlechten Bedingungen ans Tageslicht gebracht und einen Streik von mehreren Tagen zur Folge gehabt. Raúl Godoy, Arbeiter der beispielhaften selbstverwalteten Keramikfabrik Zanon und ebenfalls führendes Mitglied der PTS, kündigte Kämpfe gegen Lohnkürzungen und die Kriminalisierung von Protesten an. Außerdem stehe für die PTS und die von ihr angeführten ArbeiterInnengruppierungen ein weitergehender Kampf an: „Wir setzen unseren Kampf fort, die Gewerkschaften durch die ArbeiterInnen zurückzuerobern und die Gewerkschaftsbürokratie hinaus zu werfen. Für diese Kämpfe besitzen wir mit den Abgeordneten der Front der Linken und ArbeiterInnen [FIT] neue Errungenschaften.“

Nach Diskussionen in verschiedenen Kommissionen fand eine Abschlusskundgebung statt und es wurden mehrere Resolutionen beschlossen. Es wurde der Waffenstillstand der Gewerkschaftsführungen angegriffen und sie wurden dazu aufgefordert, einen Kampfplan und einen Generalstreik vorzubereiten, der die Kürzungspläne, die mit der Entwertung des Peso durchgesetzt wurden, verhindern können. Außerdem sollten aktuelle Kämpfe, wie der der LehrerInnen in der Provinz von Buenos Aires, welcher von der Präsidentin scharf angegriffen wurde, aktiv unterstützt werden. Neben zahlreichen Streik- und Protestaktionen für den Freispruch der Ölarbeiter von Las Heras wurde auch eine Solidaritätsaktion am 20. März für die nun schon mehr als 5 Monate streikenden ArbeiterInnen von Panrico in Katalonien beschlossen.

Das Treffen der kämpferischen Gewerkschaftsbewegung stärkte die antibürokratischen und klassenbewussten Sektoren der argentinischen ArbeiterInnenbewegung, von denen die PTS organischer Bestandteil ist, in ihrem Kampf um die Rückeroberung der Gewerkschaften für den Kampf.

Videos der Interventionen (auf Spanisch)

Mehr zum Thema