18. Februar in Berlin: Ausbeutung – Prekarisierung – Widerstand

08.02.2016, Lesezeit 3 Min.
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ABD0076_20141027 - Ein Schild mit der Aufschrift "Wir sind keine Roboter" hält ein Streikender am 27.10.2014 vor dem Amazon Logistikzentrum Leipzig (Sachsen) hoch. Das Logistikzentrum des Internethändlers wurde wie vier andere Standorte in Deutschland von der Gewerkschaft ver.di bestreikt. Foto: Peter Endig/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Veranstaltung am 18. Februar um 19 Uhr im ND-Gebäude: Kampfstrategien von (A)mazon bis (Z)alando: Austausch mit Beschäftigten zahlreicher Branchen über Kampferfahrungen, Solidarität und internationale Vernetzung. Mit Vorstellung der Broschüre "Der lange Kampf der Amazon-Beschäftigten" von Jörn Boewe und Johannes Schulten.

Fast eine Million Arbeitstage wurden im Jahr 2015 bestreikt! Das ist der höchste Wert seit über 20 Jahren. Vor allem der Arbeitskampf bei Amazon scheint kein Ende zu haben. Die Beschäftigten kämpfen dort seit über drei Jahren für einen Tarifvertrag. Doch die Antworten, die sie vom Konzern bekommen, sind Befristung, Überwachung und anti-gewerkschaftliche Hetze. Aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen baut sich der Widerstand der Beschäftigten immer weiter auf.

Prekäre Beschäftigung wie bei Amazon ist bei Weitem kein Einzelfall: Knapp 40 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland arbeiten heute in Teilzeit, Leiharbeit und Minijobs als Hauptbeschäftigung. Unter jungen Menschen liegt diese Zahl laut dem DGB sogar bei 46 Prozent. Diese massive Prekarisierung nutzen Unternehmen immer wieder, um gewerkschaftliche Organisation im Keim zu ersticken. Am Standort Brieselang bei Berlin wurde Amazon mittels Befristung mehrere aktive Gewerkschafts- und Betriebsratsmitglieder los.

Weitere Beispiele gibt es zuhauf: Am Botanischen Garten der Freien Universität Berlin werden ganze Teilbereiche seit Jahren an Werkvertragsunternehmen ausgegliedert, was zu großen Lohnunterschieden zwischen den Kolleg*innen führt. Ende März plant die Uni zudem die Kündigung von 31 Beschäftigten, darunter auch aktive Betriebsratsmitglieder. Die Berlin Migrant Strikers organisieren sich gegen die besondere Ausbeutung von Migrant*innen, die häufig noch unsichere Arbeitsbedingungen haben. Die brutale Ausbeutung rumänischer Arbeiter*innen der Mall of Berlin steht sicherlich symbolisch für die krasse Unterdrückung migrantischer Kolleg*innen. Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig: Sie zeigt jedoch bereits, wer für die Profite von Kapitalist*innen bluten muss.

Überall sind es die Beschäftigten, die in unsichere Arbeitsverhältnisse gezwungen werden und unter miesesten Bedingungen arbeiten müssen. Diese Angriffe machen Arbeiter*innnen-Widerstand unerlässlich. Deshalb laden wir kämpfende Kolleg*innen verschiedenster Sektoren und solidarische Unterstützer*innen ein, über die Perspektiven des Arbeiter*innen-Widerstands und außerbetrieblicher Unterstützungskampagnen zu diskutieren.

Ausbeutung – Prekarisierung – Widerstand

Kampfstrategien von (A)mazon bis (Z)alando: Austausch mit Beschäftigten zahlreicher Branchen über Kampferfahrungen, Solidarität und internationale Vernetzung.

Veranstaltung am 18. Februar um 19 Uhr im ND-Gebäude, Franz-Mehring-Platz 1, Seminarraum 1

Referent*innen: Amazon, Botanischer Garten, ver.di aktiv, Berlin Migrant Strikers, Grupo Acción Sindical, Charité (angefragt), Zalando (angefragt) und weitere…

Broschürenvorstellung: „Der lange Kampf der Amazon-Beschäftigten“ von Jörn Boewe und Johannes Schulten

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